10 mal ansteckender als Covid-19: Masern breiten sich in der Demokratischen Republik Kongo aus

Besonders betroffen sind die Provinzen Nord-Ubangi und Süd-Ubangi im Nordwesten des Landes. Viele Dörfern sind hier von jeder Gesundheitsversorgung abgeschnitten, Masernausbrüche werden von den Gesundheitsbehörden zu spät oder gar nicht entdeckt. Mit Motorrädern fahren die MSF-Teams in die Region. 6200 Patienten konnten behandelt werden, mehr als 130‘000 Kinder wurden geimpft. Doch es bleibt ein nicht endender Kampf, so lange die Bevölkerung nicht systematisch geimpft wird.

"Masern sind die ansteckendste Krankheit der Welt, fast zehnmal ansteckender als Covid-19", sagt Anthony Kergosien, Leiter des Nothilfeteams in der Demokratischen Republik Kongo. "Um den Kampf gegen diesen Killer in der Demokratischen Republik Kongo zu gewinnen, bedarf es einer Durchimpfungsrate von 95 Prozent und regelmässiger Auffrischungskampagnen, um diejenigen zu impfen, die durch die Maschen schlüpfen, auch in den am meisten gefährdeten, schwer zugänglichen Gebieten. Aber davon sind wir noch sehr, sehr weit entfernt."

MSF schult auch lokale Gesundheitsmitarbeiter, Masernausbrüche in ihrer Region schneller zu erkennen. “Doch dann hat die lokale Gesundheitsbehörde nur ein Motorrad, und das funktioniert nicht. Wie sollen sie da die Impfaktionen überwachen?", sagt Faustin Igulu, MSF-Projektleiter von. "Wie können sie Impfstoffe in die entlegensten Gebiete bringen? Es ist sehr schwierig."

In der Demokratischen Republik Kongo hatte erst im vorigen Jahr eine seit 2018 grassierende Masern-Epidemie nachgelassen. Leider wurden die Massnahmen dagegen von den Behörden beendet, obwohl es noch aktive Fälle gab.

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