Bangladesch: Mehrere Schwerverletzte nach Gewaltausbruch an der Grenze zu Myanmar

Eine Eskalation der Gewalt an der Grenze zwischen Myanmar und Bangladesch hat zahlreiche Verletzte gefordert. Untenstehend finden Sie eine Einschätzung von Antonino Caradonna, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Bangladesch, zur aktuellen Situation und zur medizinischen Versorgung der Betroffenen in Cox's Bazar.

„Seit vergangenem Sonntag hat Ärzte ohne Grenzen in Cox's Bazar in Bangladesch 27 Menschen mit Schuss- oder Schrapnellwunden behandelt. 16 Patient:innen waren schwer verletzt, eine Patientin starb bei der Ankunft. 

Alle Verletzungen der 27 Patient:innen standen im Zusammenhang mit den erneuten Gewaltausbrüchen in der Grenzregion zwischen Myanmar und Bangladesch. Die Geflüchtetencamps von Cox's Bazar, in denen fast eine Million Rohingya leben, liegen in der Nähe des Konfliktgebiets, und die Schüsse sind bis dorthin zu hören. 

Die Verschlechterung der Sicherheitslage an der Grenze ist besorgniserregend, da sie sich nicht nur direkt auf die an der Grenze lebenden Menschen auswirken könnte, sondern auch auf die psychische Gesundheit der Campbewohner:innen. Sie sind vor Jahren vor der Gewalt geflohen sind und auch in den Lagern mit zunehmender Gewalt konfrontiert.

Ärzte ohne Grenzen setzt sich weiterhin dafür ein, dass jeder Mensch entsprechend seinen medizinischen Bedürfnissen behandelt wird. In den vergangenen Tagen bedeutete dies, dass neben den üblichen medizinischen Problemen auch mehr Menschen mit gewaltbedingten Verletzungen behandelt wurden. Wie sind weiterhin bereit, die Hilfe aufzustocken, falls weiterer Bedarf besteht.“ 

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) bietet in zehn Gesundheitseinrichtungen in Cox's Bazar verschiedene Dienste an, um einige der enormen medizinischen Bedürfnisse der in den Lagern lebenden Rohingya-Flüchtlinge sowie einer wachsenden Zahl von aus der Region stammenden Patient*innen zu erfüllen. Dazu gehören die allgemeine Gesundheitsversorgung, die Behandlung chronischer Krankheiten, psychosoziale Unterstützung sowie die Gesundheitsfürsorge für Frauen.

 

Lukas Nef

Medienverantwortlicher, Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)

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