Burkina Faso: Ärzte ohne Grenzen verurteilt die brutale und vorsätzliche Ermordung von zwei Mitarbeitern
Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) verurteilt die Ermordung von zwei Mitarbeitern in der Region Boucle du Mouhoun im Nordwesten von Burkina Faso auf das Schärfste. Die Organisation setzt die medizinischen Aktivitäten in der Region Boucle du Mouhoun aus.
Ein eindeutig gekennzeichnetes Fahrzeug von Ärzte ohne Grenzen war am Mittwochmorgen, den 8. Februar, mit einem vierköpfigen Team auf der Strasse zwischen Dédougou und Tougan unterwegs, als bewaffnete Männer angegriffen und auf die Insassen schossen. Zwei Mitarbeiter wurden getötet, zwei weitere konnten entkommen.
Die Opfer, beide aus Burkina Faso, waren seit Juli 2021 als Fahrer und seit Juni 2020 als Leiter der Logistik bei Ärzte ohne Grenzen angestellt. Sie waren 39 bzw. 34 Jahre alt.
„Wir sind schockiert und empört“, erklärt Dr. Isabelle Defourny, Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen in Frankreich. „Es handelt sich um einen absichtlichen und vorsätzlichen Angriff auf ein eindeutig identifiziertes humanitäres Team während seiner medizinischen Arbeit. Unsere Priorität ist es, die beiden Kolleg:innen, die den Angriff überlebt haben, sowie die Familien und Angehörigen unserer getöteten Kollegen zu unterstützen. Wir werden uns auch mit allen Konfliktparteien in Verbindung setzen, um zu verstehen, was passiert ist."
Ärzte ohne Grenzen setzt die Aktivitäten in der Region Boucle du Mouhoun aus, bis die Organisation dieses tragische Ereignis besser versteht.
Burkina Faso befindet sich in einer beispiellosen politischen, sicherheitspolitischen und humanitären Krise, die fast zwei Millionen Menschen infolge von Gewalt und Kämpfen zwischen bewaffneten Gruppen und Regierungstruppen vertrieben hat.
Zwischen Juli und Dezember 2022 haben die Teams von Ärzte ohne Grenzen in Burkina Faso in vier Regionen des Landes fast 400.000 medizinische Erstkonsultationen ausgeführt und fast 4.300 Frauen bei der Entbindung geholfen.