Erste Hilfsmassnahmen nach dem Erdbeben in Haiti

Teams von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) leisten in Port-Salut, Les Cayes und Jérémie medizinische Nothilfe. Zugleich haben die Teams verschiedene Ortschaften in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten im Süden Haitis erreicht. In den Provinzen Grand'Anse, Nippes und Sud werden akut Verletzte behandelt. Der erwartete Tropensturm Grace erschwert die Hilfe.

„Mehrere Kliniken mussten Patientinnen und Patienten ins Freie oder in Zelte verlegen, und es werden schwere Regenfälle erwartet“, sagt Michel-Olivier Lacharité, Leiter des Notfalleinsatzes von MSF.

Der Transport von medizinischen Teams und deren Ausrüstung ist eine der grössten Herausforderungen. Mehrere Strassen und Verkehrswege sind zerstört. Erdrutsche, die die Zufahrtsstrassen beschädigt haben, verlangsamen und erschweren den Einsatz und die Lieferung von Hilfsgütern. Daher ist geplant, auch Schiffe und Hubschrauber zu nutzen. Nach wie vor ist es schwierig, einen Überblick über das ganze Ausmass der Schäden und die Zahl der Verletzten zu erhalten.

Zahlreiche Verletzte wurden aus Dörfern in die nächstgelegenen Kliniken gebracht. In der Stadt Jérémie unterstützen ein chirurgisches Team und Fachpersonal für Sterilisation das örtliche Spital. Weitere Teams stehen bereit, unter anderem um die Menschen mit Wasser zu versorgen.

Die Hauptstadt Port-au-Prince ist glücklicherweise nicht von Schäden betroffen. Die MSF-Teams in den Kliniken versorgen hier Verletzte aus den Erdbebenregionen. Gemeinsam mit den örtlichen Behörden wurde eine Blutspendenaktion organisiert, um den aktuellen Bedarf decken zu können.

In Kürze werden zwei Frachtflüge mit medizinischen Materialien, Zelten und Material für die Wasser- und Sanitärversorgung aus dem Logistikzentrum in Brüssel nach Haiti starten.

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) arbeitet seit mehr als 30 Jahren in Haiti, unter anderem in der Notfallversorgung und mit Projekten für Opfer sexueller Gewalt. Im Juni musste ein Notfallzentrum in Port-au-Prince nach Angriffen bewaffneter Gruppen geschlossen werden.

 

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Lukas Nef Communications Officer, Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)
Lukas Nef Communications Officer, Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)
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MSF ist eine unabhängige medizinische Hilfsorganisation. MSF hilft Menschen in Not, Opfern von Naturkatastrophen sowie von bewaffneten Konflikten - ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, religiösen oder politischen Überzeugung oder ihres Geschlechts.


1999 erhielt MSF den Friedensnobelpreis.

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