«Human Library» zu Migration und Flucht – Geschichten, Fakten und Erlebnisse
Mit der Sensibilisierungskampagne «Die Stimme meiner Verletzungen» will Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) der Schweizer Bevölkerung das Schicksal von Menschen auf der Flucht näherbringen und den geflohenen Menschen eine Stimme geben.
Die Auftaktveranstaltung findet am Donnerstag, 19. April 2018 um 19 Uhr im Kulturhaus Kosmos in Zürich statt. MSF führt dabei eine «Human Library» durch, eine Art interaktives Talkformat, bei dem verschiedene «menschliche Bücher» ihre Geschichten und Erlebnisse mit Gästen teilen. Dabei werden Tische mit jeweils einem menschlichen Buch aufgestellt. Die Besucherinnen und Besucher verteilen sich an die Tische und haben 15 Minuten Zeit, um dem Buch Fragen zu stellen und zu diskutieren. Nach einer Viertelstunde wechseln die Gäste den Tisch, besuchen ein neues Buch und das Buch erhält neue Gäste. Damit sollen ein reger Austausch und unterschiedliche Gesprächen mit verschiedenen Menschen entstehen.
Der Event wird von MSF in Zusammenarbeit mit Foraus, dem Schweizer Think Tank zur Aussenpolitik, organisiert. Als «menschliche Bücher» werden folgende Personen teilnehmen:
- Hanna Gerig (Geschäftsleiterin Solinetz)
- Seraina Eldada (Kulturelle Mediatorin bei MSF auf dem Rettungsschiff)
- Bea Schwager (Leiterin Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich)
- Saule Yerkebayeva (politische Aktivistin aus Kasachstan)
- Felicia Käslin (Rechstänwaltin bei Asylex)
- Jathurshan Premachandran (Jugendarbeiter für Asylsuchende)
- Alberto Cristina (MSF-Projektleiter «Reisemedizin für Migranten»)
«Die Stimme meiner Verletzungen»
Ein Teil der Kampagne bildet die Wanderausstellung «Die Stimme meiner Verletzungen». Die multimediale Ausstellung wird ab dem 24. April für zwei Monate durch Zürich, Winterthur, Frauenfeld und Schaffhausen touren. Im Fokus stehen die Geschichten von Christiana und Ali, die beide aus ihrer Heimat geflohen sind. Die gezeigten Fotos lassen erahnen, was für traumatische Erlebnisse sie auf ihrer gefährlichen Flucht durchgemacht haben.
Ziel der Ausstellung ist es auch, in der Schweizer Bevölkerung Empathie und Solidarität für Schutzsuchende zu schaffen. Die medizinischen Teams von MSF sind dabei weltweit in Krisengebieten im Einsatz. Sie behandeln syrische Flüchtlinge im Libanon und Jordanien oder Flüchtlinge aus Subsahara-Afrika, die in libyschen Internierungszentren untergebracht sind. Die MSF-Teams behandeln dort nicht nur akute Erkrankungen wie Blutvergiftungen und Lungenentzündungen, sondern haben es immer wieder mit Verletzungen infolge von Missbrauch und Gewalt zu tun.
Alle Daten und Veranstaltungen finden Sie unter: www.msf.ch/ausstellung