Sonderausstellung zum Südsudan an der photoSCHWEIZ

Gewalt, Überschwemmungen, Massenvertreibung und Krankheit: Im Südsudan herrscht eine der grössten humanitären Krisen weltweit. Die renommierte Fotografin Christina Simons war vor Ort und hat die Lage dokumentiert. Die Arbeiten sind in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen entstanden und werden an der photoSCHWEIZ in Zürich-Oerlikon erstmals ausgestellt.

Was geschieht, wenn mehr als zwei Millionen Menschen innerhalb ihres eigenen Landes vertrieben werden? Dieser Frage ist die isländisch-amerikanische Dokumentarfotografin Christina Simons nachgegangen. Sie reiste im August und September 2022 in den Südsudan. Dort haben sinnflutartige Regenfälle das vierte Jahr in Folge schwere Überschwemmungen ausgelöst. Die Wassermassen haben das Vieh getötet und die Ernten vernichtet. Strassen und Brücken wurden weggespült, Häuser, Schulen und Gesundheitszentren überflutet.

Die Folge: Krankheiten brechen aus, die Menschen haben nicht ausreichend Nahrung und viele Kinder sind akut mangelernährt. Besonders katastrophal sind die Lebensbedingungen in Bentiu. Dort haben zehntausende Menschen in einem Lager für Binnenvertriebene Zuflucht gesucht. Damit das Wasser nicht in das Lager eindringt, wurden meterhohe Dämme angelegt. Simons versuchte, die Landschaften und Überschwemmungen mit ihrer Kameralinse einzufangen. Ihre Arbeiten werden nun erstmals vom 6. bis 10. Januar 2023 im Rahmen der Sonderausstellung «Land unter: wie der Klimawandel intern Vertriebenen im Südsudan zusätzlich zusetzt» an der photoSCHWEIZ in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon ausgestellt.

«Blanke Zahlen erzählen lediglich Teile einer Geschichte. Und sie werden schnell vergessen. Bilder hingegen ermöglichen eine emotionale Annäherung an humanitäre Themen. Sie erlauben Empathie mit Betroffenen und wecken in uns den Wunsch, aktiv zu werden», sagt Simons. Auf ihrer Reise ins Gebiet Abyei traf die Fotografin auch auf die medizinischen Teams von Ärzte ohne Grenzen. Die Organisation arbeitet seit Jahren in der Region und bietet im ganzen Land Notfallversorgung an. Die Teams begleiten Geburten, führen Impfungen und Operationen durch und behandeln unter anderem Mangelernährung, HIV, Tuberkulose, Diabetes und andere Erkrankungen.

 

Über Christina Simons

Christina Simons ist eine isländisch-amerikanische Dokumentarfotografin. Mit ihrer Kamera widmet sie sich allem voran humanitären Themen und macht auf kulturelle Diversität aufmerksam. Ihre Arbeiten wurden mehrfach international ausgezeichnet. Dazu gehören «Running to Nowhere» über die Erfahrungen zentralamerikanischer Flüchtlinge, «Lil Bullfighters», eine Serie über den Stierkampfsport in Mexiko, sowie das «Haiti Projekt», das die Notlage von Kindern in Haiti zeigt.

Unter folgendem Link finden Sie einen Artikel von Simons über den Südsudan, welcher am 23. Dezember 2022 von der BBC publitiert wurde: https://www.bbc.com/news/world-africa-64032266

 

Über Ärzte ohne Grenzen

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) leistet seit 1932 Hilfe im Südsudan. Bis zur Erlangung seiner Unabhängigkeit im Jahr 2011 war der Südsudan Teil des Sudans. In den vergangenen zehn Jahren haben Mitarbeitende von Ärzte ohne Grenzen unter anderem 2,3 Millionen Malariakranke behandelt, 635 000 Menschen gegen Masern geimpft und 146 000 mangelernährte Patient:innen medizinisch versorgt.

www.msf.ch

Lukas Nef

Medienverantwortlicher, Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)

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