MSF am Fumetto Comic-Festival Luzern

MSF am Fumetto Comic-Festival Luzern

Von Krieg und Flucht gezeichnet: Eine Comic-Reportage über Schlangenbisse im Südsudan von Eva Rust

Auf Einladung von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) ist die in Bern wohnhafte Illustratorin Eva Rust für eine Comic-Reportage über Schlangenbisse in den Südsudan gereist. Dort kommt es immer mehr zu Schlangenbissen an Kindern. Das wirksame Gegengift ist jedoch teuer und in den meisten Gesundheitseinrichtungen nicht erhältlich. Zwei Wochen lang war Eva Rust im Spital Agok unterwegs und hat mit Opfern von Schlangenbissen und dem Gesundheitspersonal gesprochen und diese gezeichnet. Ihre Arbeiten sind am diesjährigen Fumetto Comic-Festival Luzern als Teil des «Satellitenspaziergangs» vom 10.-28. März im Innenhof der Rössligasse 12 in Luzern zu sehen.

«Ich habe viel erlebt, und noch viel mehr gezeichnet», sagt Rust über ihre Zeit im Südsudan. Anfang Januar 2020 war die 35-jährige Illustratorin zwei Wochen lang im Land. Jeden Tag besuchte sie dabei das Spital Agok im Norden des Landes und traf auf Patientinnen und Patienten, darunter auch Kinder, die Opfer von Schlangenbissen wurden sowie Spitalmitarbeitende. Mit ihnen sprach sie über ihr Leben, den Zugang zu medizinischer Hilfe und die dringende Notwendigkeit eines wirksamen Gegengifts. Nach ihrer Rückkehr hat sie ihre Gedanken und Zeichnungen zu einer Comic-Reportage zusammengefasst, die während dem Fumetto Comic-Festival Luzern das erste Mal öffentlich ausgestellt wird. Die Zeichnungen sind vom 10. bis 28. März im Innenhof der Rössligasse 12 als Teil der Fumetto-Satellitenausstellung zu sehen. Ausserdem diskutiert Eva Rust am 27. März im Online-Podium «Reisefieber» zusammen mit Carole Isler und Felix Schaad, die ebenfalls MSF-Projekte zeichnerisch begleitet haben, über ihre Erlebnisse.

Jedes Jahr werden weltweit über zwei Millionen Menschen von einer Giftschlange gebissen. Im südsudanesischen Agok behandeln Teams von Ärzte ohne Grenzen fast täglich Schlangenbissopfer. Manchmal reicht die Verabreichung eines Antiserums allein jedoch nicht. Das ist meist dann der Fall, wenn Patientinnen und Patienten erst sehr spät ins Spital kommen. Dabei zählt nach einem Schlangenbiss jede Minute. Je eher Betroffene mit Antiseren behandelt werden können, desto höher sind ihre Chancen zu überleben und keine Folgeschäden davon zu tragen. Doch Gegengifte sind teuer und können bis zu 700 Franken kosten. Das ist mehr als ein Jahresgehalt für viele Menschen in den betroffenen Regionen. Deshalb ist es wichtig, dass wirksame Gegengifte zugänglich und bezahlbar sind. Denn allein südlich der Sahara sterben jährlich 20’000 Menschen in Folge von Schlangenbissen.

Über Eva Rust
Eva Rust hat wissenschaftliche Illustration studiert und ist seither freischaffende, nicht mehr ganz so wissenschaftliche Illustratorin. Sie lässt sich in ihrer Arbeit aber immer noch gerne von der Tier– und Pflanzenwelt inspirieren. Die 35-Jährige arbeitet in Bern in einem Gemeinschaftsatelier und zeichnet Bilderbücher, Poster und andere Druckerzeugnisse.

Eva Rust steht gerne für Interviews zur Verfügung. Bitte nehmen Sie Kontakt mit unserer Pressestelle auf.

Über das Fumetto Comic-Festival Luzern
Zum 29. Mal findet das Fumetto Comic-Festival Luzern statt, dieses Mal als hybride Special Edition unter dem Motto «Same Same, but different». MSF verbindet eine langjährige Partnerschaft mit Fumetto, das mittlerweile zu einem der wichtigsten internationalen Comic Festivals in Europa gehört.

Anlässlich der Special Edition vergibt MSF den Spezialpreis für den diesjährigen Wettbewerb zum Thema «grenzenlos». Den Prix MSF gewinnt Stella Napolitano aus Frankreich für ihren Comic «Two little girls». Die Preisverleihung findet am Sonntag, 21. März um 17.00 Uhr statt.

Podium «Reisefieber»
Im Fumetto Online-Podium «Reisefieber» erzählen Eva Rust, Carole Isler und Felix Schaad über ihre Erfahrungen als Zeichner*innen in MSF-Projekten und dem Reportageauftrag im Dienst der Menschlichkeit, der sie verbindet. Das Podiumsgespräch auf Deutsch wird am Samstag, 27. März um 14.00 Uhr gezeigt und vom Tagesspiegel-Journalisten Lars von Törne moderiert.

Über MSF
Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) ist eine internationale, unabhängige, humanitäre Hilfsorganisation, die medizinische Nothilfe für Menschen leistet, die von bewaffneten Konflikten, Epidemien, mangelhaften Gesundheitssystemen oder Natur­katastrophen betroffen sind.

 

Kontakt
Melina Stavrinos Team Media/Events, Médecins Sans Frontières
Melina Stavrinos Team Media/Events, Médecins Sans Frontières
Über Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)

MSF ist eine unabhängige medizinische Hilfsorganisation. MSF hilft Menschen in Not, Opfern von Naturkatastrophen sowie von bewaffneten Konflikten - ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, religiösen oder politischen Überzeugung oder ihres Geschlechts.


1999 erhielt MSF den Friedensnobelpreis.

Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)
Kanzleistrasse 126
8004 Zürich