Nigeria: 40'000 Flüchtlinge zur Rückkehr gezwungen
Mittwoch, 27. Februar 2019 — Die kamerunischen und nigerianischen Behörden haben 40’000 Flüchtlinge in Kamerun aufgefordert, nach Nordost-Nigeria zurückzukehren. Aufgrund der anhaltenden Sicherheitslage und des Fehlens humanitärer Hilfe ist Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) darüber sehr besorgt. Nach einem Angriff auf die Stadt Rann ist vor drei Wochen die gesamte Bevölkerung nach Goura geflüchtet.
Dazu erklärt Stéphanie Remion, Notfallkoordinatorin von MSF in Goura:
"Wir sehen Menschen, die ihr gesamtes Hab und Gut packen, nachdem die kamerunischen und nigerianischen Behörden die Menschen dazu aufgefordert haben nach Rann zurückzukehren. Aufgrund der prekären Sicherheitslage in Rann und weil es dort an humanitärer Nothilfe fehlt, sind wir äusserst besorgt. Rann wurde in den letzten Monaten mehrmals angegriffen. Viele der Patientinnen und Patienten, die wir in Goura behandelt haben, flohen aus Angst. Sie wollen nicht nach Rann zurückkehren. Uns sind in Goura mehrere Verdachtsfälle von Masern bekannt. Wenn sich das Virus in Rann ausbreitet, wo es keine medizinische Versorgung gibt, kann dies katastrophale Folgen mit sich ziehen. Wir fordern die Regierungen Kameruns und Nigerias auf, diese verletzlichen Menschen zu schützen. Die Sicherheit dieser Menschen und der Zugang zu wesentlichen Mitteln wie Unterkunft, Nahrung und medizinischer Versorgung muss unabhängig vom Aufenthaltsort gewärhleistet werden."