Krieg im Sudan: Die Menschen und ihre Geschichten durch die Linse eines sudanesischen Fotografen

Ärzte ohne Grenzen zeigt an der diesjährigen PhotoSchweiz in Zürich die Bilder des renommierten Fotografen Faiz Abubakr

Faiz Abubakr wurde 2022 mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet. Nach Ausbruch des Krieges im April 2023 musste auch er aus der Hauptstadt Khartum fliehen. Während der Flucht wurde Faiz angeschossen. Heute lebt er im Osten des Sudans, wo er im vergangenen November die Projekte von Ärzte ohne Grenzen in Al-Gedaref und dem Geflüchtetencamp Um Rakuba besuchte.

«Diese Fotos sind mehr als Bilder – sie erzählen Geschichten von Verlust, Stärke und Überleben in einer der grössten humanitären Katastrophen unserer Zeit», sagt Stephen Cornish, Generaldirektor von Ärzte ohne Grenzen Schweiz. «Faiz gibt einen Einblick in die Arbeit von MSF und die Herausforderungen, denen die sudanesische Bevölkerung jeden Tag gegenübersteht.»

An der PhotoSchweiz zeigt Ärzte ohne Grenzen auch Fotos, die Faiz zu Beginn des Krieges in Khartum aufgenommen hat. Während seiner Reportage hat der Fotograf mit verschiedenen Menschen in Al-Gedaref und im Geflüchtetencamp Um Rakumba gesprochen, so auch mit Nisreen, die mit ihren Kindern aus der Hauptstadt Khartum fliehen musste: «Als der Krieg ausbrach, wurde ich angeschossen. Ich floh nach Sennar, dann nach Dinder und schlussendlich nach Gedaref. Dort komme ich zurzeit in einem Schulgebäude unter. Aus welchem Lauf die Kugel stammt, weiss ich nicht. Zu viele Kämpfe spielen sich hier ab. Ich wollte nur noch, dass es meinen Kindern gut geht.»

Hintergrundinformationen zur humanitären Krise und zur Tätigkeit von Ärzte ohne Grenzen im Sudan
Der Konflikt im Sudan hat nicht nur Millionen zur Flucht gezwungen, sondern auch die Gesundheitsversorgung zusammenbrechen lassen. Ärzte ohne Grenzen ist in 11 von 18 Bundesstaaten des Landes aktiv und leistet medizinische Hilfe in Gesundheitseinrichtungen und Geflüchtetencamps, darunter in Um Rakuba und Al-Gedaref, wo Faiz’ Reportage entstand.

Infos zum Fotografen ​
«Wir suchen Zuflucht in anderen Ländern. Manche von ihnen weisen uns zurück. Meine Heimat ist gespalten. Ich bin gefangen zwischen zwei Staaten.»
Faiz Abubakr, geboren in Kassala, begann seine Karriere mit der Dokumentation der Proteste im Sudan 2021. Seine Arbeiten wurden in internationalen Medien wie der «New York Times», dem «Guardian» und «National Geographic» veröffentlicht.

Link zum Download der Fotos: https://www.swisstransfer.com/d/03e6c70d-6857-4927-8f57-7cb1b42b9b7f

Yvonne Eckert

Medienverantwortliche, Médecins Sans Frontières (MSF)

 

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