Somaliland: Spital in Las Anod zum vierten Mal getroffen

Stellungnahme von Djoen Besselink, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen für Somalia und Somaliland.

«Das von uns unterstützte Spital in Las Anod wurde gestern Morgen (28 Februar 2023) zum vierten Mal innert drei Wochen getroffen. Die Kämpfe haben Teile des Spitals in einem solchen Masse beschädigt, dass wir unsere Aktivitäten in der Kinderstation einstellen mussten. Ebenso unsere Blutbank, wo wir die Blutkonserven lagern.

Bereits in den Wochen zuvor mussten wir aus Sicherheitsgründen unsere Aktivitäten in fast allen Abteilungen, mit Ausnahme der Notaufnahme, reduzieren. Doch jetzt fehlt es an Blutkonserven, um die neu eingetroffenen Verwundeten zu behandeln.

Die Notaufnahme verzeichnet jedoch weiterhin einen Zustrom von Verletzten. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen unterstützen die Verletzten bei der medizinischen Behandlung wie auch bei der Überweisung an andere Gesundheitseinrichtungen.

Die Lage ist verzweifelt und das menschliche Leid durch die anhaltende Gewalt enorm. Die Menschen werden aus ihren Häusern vertrieben und müssen um ihr Leben fürchten. Mitarbeitende berichten mir, dass sie Angst haben, im Spital zu sein, dass sie nur beten können, weil sie sich nicht genügend schützen können, und es kaum sichere Verstecke gibt.

Trotz unserer wiederholten Forderungen, Patient:innen, Spitalpersonal und medizinische Einrichtungen zu respektieren halten die Kämpfe auch in diesem Moment weiter an. Es wird geschossen und es sind Explosionen zu hören. Wir verurteilen diese extreme Gewalt aufs Schärfste.

Ärzte ohne Grenzen leistet unabhängige medizinische Unterstützung und geht jeweils auf alle Konfliktparteien zu, um sicherzustellen, dass alle von der Gewalt betroffenen Menschen erreicht werden und diejenigen medizinische Hilfe erhalten, die sie auch benötigen.»

Die Sprachaufnahme von Besselink können Sie hier herunterladen.

 

Asmita Schoettli

Public Engagement, Médecins Sans Frontières (MSF)

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