Sudan: Angriff auf Markt in Omdurman
Am Morgen des 1. Februar traf ein Sprengsatz der Rapid Support Forces einen Markt in Omdurman im Bundesstaat Khartum. Nach dem Angriff wurden viele Menschen ins Al-Nao-Spital gebracht, das von Ärzte ohne Grenzen unterstützt wird. Medizinisches Personal arbeitete mit Hochdruck daran, die ankommenden Patient:innen zu behandeln, wobei viele Menschen bereits tot waren und Familienangehörige nach ihren Verwandten suchten.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bei dem Anschlag 54 Menschen getötet und 158 verletzt. Mediziner:innen, die im Al-Nao-Spital arbeiten, berichten von schrecklichen Szenen; Männer und Frauen, junge und ältere Menschen, wurden zur Behandlung eingeliefert.
Chris Lockyear, Generalsekretär von Ärzte ohne Grenzen, war im Al-Nao-Spital, als die ersten Patient:innen nach dem grausamen Angriff eintrafen. «Ich sehe das zerstörte Leben von Männern, Frauen und Kindern. In der Notaufnahme liegen überall Verletzte, das medizinische Personal tut was es kann. Es gibt Dutzende und Aberdutzende von Menschen mit massiven Verletzungen, die Leichenhalle ist voll. Ich blicke auf ein Gemetzel, ein weiteres tragisches Beispiel für diesen unerbittlichen Krieg gegen die Menschen.»
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Hinweis für Redaktor:innen:
Das von Ärzte ohne Grenzen unterstützte Al-Nao-Spital befindet sich in Omdurman, im Bundesstaat Khartum, in einem von den sudanesischen Streitkräften kontrollierten Gebiet.
Das Al-Nao-Spital ist das grösste noch funktionierende öffentliche Spital in Omdurman. Ärzte ohne Grenzen unterstützt das Spital mit lebenswichtige Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern. Zudem bieten unsere Teams technische Unterstützung in den Bereichen Logistik, Wasserversorgung sowie sanitäre Einrichtungen und versorgen Patient:innen mit Nahrungsmitteln.Die Unterstützung konzentriert sich auf die Notaufnahme, die 24/7-Überwachungsstation und den Operationssaal.
Ärzte ohne Grenzen arbeitet in 11 der 18 sudanesischen Bundesstaaten, in Gebieten, die sowohl von den sudanesischen Streitkräften als auch von den Rapid Support Forces kontrolliert werden.
Yvonne Eckert