Sudan: Das Samsam-Vertriebenencamp steht unter Beschuss – Ärzte ohne Grenzen evakuiert Spital
Seit gestern Abend wird das Samsam-Camp in Nord-Darfur heftig von den Rapid Support Forces beschossen. Knapp eine halbe Million Menschen leben in diesem grössten Vertriebenencamp im Sudan. Die Lage vor Ort ist katastrophal: Unter den Menschen ist Panik ausgebrochen, Tausende fliehen in Sorge um ihr Leben.
Erst gestern hatte Ärzte ohne Grenzen neue Patient:innen aufgenommen, heute musste das Spital der Organisation evakuiert werden. Vier Schwerverletzte wurden noch morgens in eine andere Einrichtung überwiesen, kurz danach kam es in der Nähe des Spitals erneut zu Beschuss. Michel-Olivier Lacharité, Nothilfekoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Sudan, beschreibt die Lage:
«Die Schutzsuchenden sind nicht nur Hunger ausgesetzt, sondern werden jetzt auch noch beschossen und gezwungen, erneut zu fliehen. Wir fordern sofortigen Schutz für unsere Patient:innen, für die Zivilist:innen und unsere medizinischen Teams und Einrichtungen im Samsam-Camp! Es braucht zudem sichere Fluchtwege für die Menschen, die vor der Gewalt fliehen.»
Johanna Spitz
Lukas Nef