Sudan: Krankenwagen von Ärzte ohne Grenzen im Einsatz gestohlen – Schwangere am Strassenrand zurückgelassen

Am frühen Samstagmorgen wurde ein Krankenwagen von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) in der Region Darfur im Sudan im Einsatz gestohlen, der gerade eine Schwangere zur Notfallbehandlung in eine Klinik brachte. Der eindeutig gekennzeichnete Einsatzwagen befand sich gerade auf dem Weg von der Stadt Rokero in die Klinik in Al-Fascher. Den vier Insassen wurden ihre Habseligkeiten gestohlen, sie selbst wurden in einem abgelegenen Ort am Strassenrand zurückgelassen. Nachdem die Patientin, ihre Begleitperson, die Hebamme und der Fahrer gefunden worden waren, konnte die Schwangere schliesslich in der Klinik behandelt werden.

„Wir verurteilen diesen Angriff auf die Gesundheitsversorgung auf das Schärfste“, sagt Monica Camacho, Leiterin der Ostafrika-Projektabteilung bei Ärzte ohne Grenzen. „Es ist schockierend, dass jemand auf die Idee kommt, einen Krankenwagen zu attackieren, der eine Schwangere zur Notfallbehandlung bringt. Glücklicherweise haben die werdende Mutter und ihr ungeborenes Kind als Folge des Angriffs keine medizinischen Konsequenzen erlitten. Ärzte ohne Grenzen ist nun gezwungen, alle Überweisungen in das Krankenhaus in Al-Fascher zu stoppen, bis wir die Sicherheit der Patientinnen und Patienten und des medizinischen Personals garantieren können. Wir appellieren an alle Konfliktparteien in der Region, die dringend benötigte medizinische Hilfe zu respektieren."

In Rokero, einer Stadt in der Bergregion Dschebel Marra, bietet Ärzte ohne Grenzen medizinische Versorgung in einem Spital des Gesundheitsministeriums an. Die Organisation betreibt dort die stationäre Abteilung, die Notaufnahme, den Kreissaal, einen Beobachtungsraum, in dem Patientinnen und Patienten unter der Aufsicht von medizinischem Personal bleiben können, sowie ein stationäres therapeutisches Ernährungszentrum für mangelernährte Kinder. Patientinnen und Patienten, die eine weitergehende medizinische Versorgung benötigen, als sie in der Klinik geleistet werden kann, werden in die Klinik nach Al-Fascher überwiesen.

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Lukas Nef Communications Officer, Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)
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