Venezuela: Ärzte ohne Grenzen ziehen sich aus Spital in Caracas zurück
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) zieht sich aus einem Spital in Venezuela zurück. Dabei handelt es sich um das Ana Francisca Pérez de León II hospital im Stadtteil Petare im nordöstlichen Caracas, wo Ärzte ohne Grenzen mit einem Team von rund 150 Mitarbeitern bei der Bekämpfung von Covid-19 geholfen hat. Grund für den Rückzug sind Einreisebeschränkungen für humanitäres Personal von Ärzte von Grenzen. Diese Einschränkungen haben die Behandlung der Patienten nach den Kriterien der Hilfsorganisation unmöglich gemacht.
„Wir haben monatelang versucht, Alternativen zu finden, die es uns ermöglicht hätten, unseren Rückzug zu vermeiden. Aber es ist uns nicht möglich, unter diesen Umständen weiter mit dem Pérez-de-León-II-Spital zusammenzuarbeiten“, sagt Isaac Valde, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Venezuela.
Ärzte ohne Grenzen hat schon zu Jahresbeginn Arbeitserlaubnisse für unbedingt notwendiges Personal für Schlüsselpositionen beantragt, aber bislang keine Antwort der zuständigen Behörden erhalten. „Obwohl das internationale Team fast vollständig durch qualifizierte venezolanische Mitarbeiter und durch Tele-Konsultationen ersetzt wurde, brauchen wir gewisse spezialisierte Fachkräfte vor Ort, die mit der Arbeit bei Ärzte ohne Grenzen vertraut sind, um die für ein solches Projekt notwendigen Qualitätsstandards zu garantieren. So mussten wir schliesslich die schwierige Entscheidung treffen, uns zurückzuziehen.“