Zyklon Idai: MSF startet Nothilfe in Mosambik, Simbabwe und Malawi

Teams von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) haben in Mosambik, Simbabwe und Malawi mit medizinischer Nothilfe nach dem verheerenden Wirbelsturm Idai begonnen. Der Zyklon traf am Donnerstag mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 Stundenkilometern bei der Grossstadt Beira in Mosambik an Land und verwüstete die Stadt sowie weite Teile entlang der Küste der Provinzen Sofala, Zambezia und Inhambane und Teile der Provinz Manicaland in Simbabwe. Im südlichsten Teil Malawis führten extreme Regenfälle zu Überschwemmungen, vor denen mehr als 10‘000 Menschen fliehen mussten.

In Mosambik trifft heute ein MSF-Nothilfeteam in Beira ein, um das Ausmass der Schäden abzuschätzen und die medizinischen Bedürfnisse der Bevölkerung zu bestimmen. Etwa 90 Prozent des Gebiets um die Stadt wurden zerstört, viele Gebäude stehen unter Wasser, die Hauptstrassen sind nicht befahrbar. Im Spital wurden der OP-Saal und einige Stationen schwer beschädigt. Der Strom ist ausgefallen und auch die Kommunikationsinfrastruktur zur Kommunikation ist weitgehend zerstört. Die bisherigen medizinischen Projekte der Organisation im Spital von Beira und in verschiedenen Gesundheitszentren mussten durch die Zerstörungen des Wirbelsturms ausgesetzt werden. Einige wenige MSF-Mitarbeitende wurden verletzt. Die Häuser der meisten mosambikanischen Beschäftigten haben schwere Schäden erlitten. Die Hauptsorge von MSF gilt der Wiederherstellung der medizinischen Hilfe in den Gesundheitszentren und in der Klinik. Auch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen wird in den kommenden Tagen wichtig sein.

In Simbabwe wurde der Kreis Chimanimani mit etwa 30‘000 Einwohnern in der Provinz Manicaland von dem Wirbelsturm getroffen, nachdem dieser durch Mosambik gezogen war. Mehrere Strassen in die Stadt Chimanimani sind unbefahrbar, derzeit kann man die Gegend nur per Hubschrauber erreichen. Ein MSF-Team hat versucht, mit medizinischer Ausrüstung und Versorgungsgütern in die Stadt zu gelangen, konnte aber wegen zerstörter Brücken nicht dorthin gelangen. Es leistet nun medizinische Hilfe in einem Stabilisierungszentrum etwa 20 Kilometer von Chimanimani entfernt. MSF konzentriert sich in den kommenden Tagen darauf, die Stabilisierungszentren ausserhalb der Stadt mit medizinischem Material zu versorgen sowie die Versorgung mit Wasser und Hygieneanlagen zu unterstützen.

In Malawi haben extreme Regenfälle, die durch Wirbelsturm Idai noch verstärkt wurden, weite Teile der Kreise Chikwawa und Nsanje im Süden des Landes am Shire-Fluss unter Wasser gesetzt. Flüsse sind über die Ufer getreten, Häuser wurden überflutet, etwa 11‘000 Menschen sind geflohen. MSF hat begonnen, medizinische Hilfe im am schlimmsten betroffenen Gebiet von Makhanga am Ostufer des Shire zu leisten, das nur per Boot oder Hubschrauber erreichbar ist. Die Teams versorgen auch das Gesundheitszentrum von Makhanga mit Mitarbeitern und Ausrüstung und unterstützen die epidemiologische Überwachung und die Überweisungen von Verletzten und Kranken in Kliniken. Medizinische Teams behandeln Menschen in den Evakuierungszentren. Geplant ist die Versorgung der Menschen mit Wasser, Sanitäreinrichtungen und Hilfsgütern.

Kontakt
Lukas Nef Communications Officer, Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)
Louisa Bühler Media Coordinator, Team Medien/Events (Assistant)
Lukas Nef Communications Officer, Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)
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Über Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)

MSF ist eine unabhängige medizinische Hilfsorganisation. MSF hilft Menschen in Not, Opfern von Naturkatastrophen sowie von bewaffneten Konflikten - ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, religiösen oder politischen Überzeugung oder ihres Geschlechts.


1999 erhielt MSF den Friedensnobelpreis.

Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF)
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